Strategien der Amazon Kategorisierung

In vielen Amazon Kategorien tummelt es sich wie in einem überfüllten Fischteich. In der Masse gehen einzelne Produkte schnell unter. Angesichts der Vielfalt auf Amazon, ist das für Händler ein echtes Problem. Und mancher denkt sich: Warum nicht in den halbleeren Tümpel nebenan auswandern? So gehen einige Anbieter bei der Kategorisierung Ihres Angebot strategisch vor. Anstatt das Produkt in die offensichtlichste Kategorie einzupflegen, nehmen sie eine, von der sie sich mehr Aufmerksamkeit erhoffen. Doch was bringt das Taktieren? Und was hält Amazon davon?

Warum sind die Kategorien wichtig?

Amazon ist ein Riese. Ohne Filtermöglichkeiten würden sich Kunden kaum zurechtfinden. So kannst Du Produkten bestimmte Attribute zuweisen. Die unterscheiden sich aber von Kategorie zu Kategorie. Sie dienen den Kunden als Filter. Und Amazon nutzt sie, um Vergleichsprodukte auszuwählen. Also auch, um dem Kunden Dein Produkt als Vergleich zu zeigen. Auch bei der Suche spielen Kategorien mitunter eine Rolle. Wenn Amazon in einer Suchanfrage eine passende Kategorisierung erkennt, springt das Programm direkt in diese Kategorie. Der Kunde sieht dann automatisch nur Produkte, die dort eingepflegt sind. Wenn Du einen Artikel aus taktischen Gründen anders eingeordnet hast, verpasst Du hier eine Chance. Was hilft schon ein kleiner Teich, wenn Kunden ganz wo anders nach Deinem Fisch suchen?

Die Baumstruktur der Kategorien

Die Amazon Kategorien kannst Du Dir wie Teile eines Baumes vorstellen. Das Gesamtsortiment ist der Stamm. Aus ihm sprießen sich die Hauptkategorien, die sich dann in immer speziellere Unterkategorien verästeln. Den letzten, kleinsten Zweig nennt man Endkategorie. In so eine soll jedes Produkte eingepflegt werden, und zwar idealerweise in die Zutreffendste.

Die richtige Amazon Kategorien finden

Auf Amazon alle Kategorien einzeln durchzugehen, wäre viel Arbeit. Deshalb unterstützt Amazon Händler mit Klassifikations-Assistenten und der Klassifikationsliste. Der Assistent führt Dich durch alle Ebenen des Strukturbaums bis zur passenden Endkategorie für Dein Produkt. Du kannst entweder in den Kategorien stöbern oder nach einem Keyword suchen. In diesem Fall bekommst Du eine Liste mit passenden Vorschlägen angezeigt. Diese Variante ist zeitsparend, vorausgesetzt, Du hast Deine Keywords sehr präzise definiert. Seller können die Kategorie für jeden neuen Artikel frei wählen. Vendoren hingegen verhandeln die Hauptkategorie, in der ihre Produkte platziert werden, vorab mit Amazon. Ihnen bleibt also weniger Spielraum.

Amazon Bestseller: Kategorien sind mehr als eine Gliederung

Durch diese Struktur finden Kunden Produkte beim Stöbern, auf Englisch browsen, leichter. Deshalb nennt Amazon seine Kategorien Browse Nodes. Für jede davon stellt Amazon ein eigenes Verkaufsranking auf. Und hier deutet sich der erste Kniff bei der Kategorisierung an: In kleineren Kategorien ist es natürlich einfacher, ein begehrtes Bestseller-Badge zu erhalten. (Inwiefern das interessant ist, erfährst Du unter „Amazon Bestseller-Badge“.) Selbst wenn das Produkt es nicht unter die Top 100 schafft, wird es für einen guten Verkaufsrang mit einer besseren Platzierung bei Suchanfragen belohnt. Das Abschneiden in den Unterkategorien spielt also durchaus eine Rolle.

Strategien bei der Kategorisierung

Mit der Klassifizierung wählst Du aus, in welcher Abteilung des Amazon Warenhauses Dein Produkt zu finden ist. Und hier gibt es für Seller verschiedene Möglichkeiten.

Best-Practice: Alles, an seinem Platz

Der Klassiker und Amazons Liebling: Du nimmst die Kategorie, die Dein Produkt am besten beschreibt. So ist es beim Browsen gut auffindbar. Und Kunden sind nicht frustriert, weil sie sich durch lauter unpassende Artikel hindurch arbeiten müssen.

Passt gut dazu

Manche Kategorien erhalten schlicht weniger Aufmerksamkeit als andere. Wenn der Sommerurlaub naht, sucht alle Welt nach Sonnenschutz, aber wer denkt schon an After-Sun-Produkte? In der Drogerie fallen sie uns meist auf, weil sie direkt neben der Sonnencreme stehen. Dieses Prinzip lässt sich auch auf Amazon übertragen. So platzieren machen Anbieter in verwandten Kategorien ergänzende Artikel oder Zubehör.

Ranking-Profiteure

Nehmen wir ein Beispiel: Der Markt für Hifi-Kompaktanlagen ist nur noch dünn besiedelt. Das nutzen einige Anbieter aus, um hier den ein oder anderen Bluetooth-Lautsprecher zu platzieren. Die Funktion ist immerhin ähnlich und bei weniger als 300 Artikeln in der Endkategorie ist ein Bestseller-Badge hier schneller ergattert. Vor allem bei einem Produkt, das auch über die Suche oft gefunden wird.

Sparfüchse

In den einzelnen Amazon Kategorien fallen unterschiedlich hohe Gebühren an. So liegt der Unterschied zwischen „elektronischem Zubehör für Autos“ und „elektronischen Geräten für Autos“ bei immerhin 5%, doch die Abgrenzung ist sehr verschwommen. Bei bestimmten Produkten, lässt sich diese mangelnde Trennschärfe ausnutzen. Andersherum kann es auch passieren, dass ein Händler fälschlicherweise in eine zu teure Sparte eingeordnet wird. Das lässt sich ändern. Die Prüfung nimmt zwar Zeit in Anspruch, allerdings kannst Du bei Erfolg zu viel gezahlte Provisionen zurückfordern.

Wie viel Freiheit kann sich ein Händler bei der Kategorisierung nehmen?

Was hält Amazon von kreativer Kategorisierung? Kurz gesagt, nicht viel. Die Struktur, die Bestseller-Badges, das Suchmaschinen-Ranking, all das dient der Kundenfreundlichkeit. Deshalb legt Amazon großen Wert darauf, dass Händler ihre Produkte in die richtigen Kategorien einpflegen. Weil Missbrauch so häufig ist, hat Amazon bereits die Klassifizierungsrechte beschränkt. Vendoren können Kategorien nicht frei wählen. Auch ein Wechsel muss von Amazon genehmigt werden. Eine präzise Klassifizierung ist im Normalfall auch zum Vorteil des Händlers. So zahlt er die korrekten Verkaufsgebühren und erspart sich Scherereien. Strategische Fehlklassifizierungen verärgern nämlich auch andere Anbieter. Und die scheuen sich sicher nicht, einen Fall zu eröffnen.

Fazit: Bei der Klassifizierung tricksen, ja oder nein?

Lieber nicht. Es gibt bessere Wege, der Goldfisch im Forellenteich zu werden. Produkte, die in fremden Kategorien auftauchen, schätzen weder Amazon noch andere Anbieter oder die Kunden. Denn viele von ihnen nutzen nach wie vor die Kategorien, um sich zum Wunschprodukt zu navigieren. Dein Angebot nur auf die Suchfunktion auszurichten wäre unklug. Unsere Empfehlung lautet stattdessen:

  • Richte Dich bei der Kategorisierung nach der Best-Practice-Methode.
  • Nutze den Klassifizierungs-Assistenten von Amazon.
  • Pflege Dein Produkt in eine Endkategorie ein, dort ist die Konkurrenz ohnehin spärlicher.

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